Fünf (kleine) Positiv-Nachrichten aus Zeuthen 16. Mai 2022 Vieles geht in Zeuthen scheinbar nicht voran, immer noch wird Natur eher zerstört statt zusätzlich geschützt. Bei all der durchaus berechtigten Kritik gehen manchmal Dinge unter, die vielleicht nicht die Dimensionen von Schulneubauten oder Tunnellösungen haben, aber dennoch unseren Ort positiv beeinflussen. 1. Das ehrenamtliche Engagement in Zeuthen ist trotz (oder wegen) zwei Corona-Jahren ungebrochen hoch. Zur Belebung Zeuthens hat auch „Zeuthen Open Streets“ beitragen, dass bisher in der Miersdorfer Chaussee durchgeführt wurde. Am 11.6. findet es nun zum ersten Mal auf dem Siegertplatz statt, um auch dort neue Impulse zu setzen. Der von einem privaten Spender finanzierte Gastro-Pavillon wartet noch immer auf seine Fertigstellung, die Verpachtung durch die Gemeinde konnte bislang nicht erfolgen. Open Streets will dabei auch mit den Bürgern diskutieren, was sie sich hier wünschen. Mehr unter https://bike2ber.de/zeuthen-os/ PS: In diesem Zusammenhang möchten wir auch noch einmal den Team von „Zeuthen Open Streets“ gratulieren, die am 2.Mai im „Innenstadtwettbewerb 2021/22“ in der Kategorie „Lebendige Innenstadt – Aktionen, Kampagnen, Events“ in Kommunen unter 20.000 Einwohner den mit 8.000 Euro dotierten 2.Platz belegten. Herzlichen Glückwunsch und vielen Dank für das Engagement! Noch immer ist nicht klar, wann der Pavillon fertiggestellt und wer hier Mieter wird. 2. Ebenso von großen ehrenamtlichen Engagement ist die Arbeit der Zeuthener Ortsgruppe vom NABU geprägt. Die Mitwirkendenzahl konnte hier binnen zwei Jahren auf einen erstaunlich hohen, zweistelligen Wert vergrößert werden. Angeführt von Julianne Bauer konnten bestehende Projekte reaktiviert und verstetigt (NSG Höllengrund-Pulverberg, Krötenschutzzaäune) und neue Ziele ins Auge genommen werden (Wiedervernässung der Flutgrabenaue an der Grenze zu Schulzendorf/Schönefeld). Auch der Feuchtbiotop-Erhalt im Kienpfuhl läuft inzwischen mit der Gemeinde gut abstimmt. Zuletzt konnten mehrere hundet Kubikmeter Wasser in die Fläche geleitet werden (siehe Foto unten). In welchem Maß dies genau den bedrohten Populationen genutzt hat, wird sich wohl erst langfristig zeigen. Aktuelle Sichtungen des NABUs haben zumindest erfreuliches gezeigt: Der streng geschützte, bedrohte Kammmolch ist hier nach wie vor anzutreffen. Auch hier vielen Dank an die Ehrenamtlichen! Im April wurde auf Vermittlung der Gemeinde Wasser in den Kienpfuhl eingespeist. Aufgrund der trockenen Frühjahrswochen eine sehr gute Entscheidung. 3. Die Sanierung des im Gemeindeeigentum befindlichen Hauses im Forstweg 30 ist gestartet. Ursprünglich sollte es nach der Fertigstellung des „Güterbodens“ verkauft werden. Eine Vielzahl von lokal tätgen Vereinen und Initiativen hat hier inzwischen ihr Domizil gefunden, da der Güterboden entweder belegt und räumlich nicht geeignet ist. Deshalb soll der „Forstweg 30“ nun mit überschaubaren Mittel Schritt für Schritt saniert werden. Den Anfang macht das Dach. Hier gab es unterschiedliche Anregungen von Nutzern und Naturschützern, die – so scheint es jetzt jedenfalls – auch weitgehend berücksichtigt werden. Der Dachraum soll auch weiterhin Fledermäusen zugänglich sein. Ebenso werden wieder Biberschwanzziegel verwendet, die schönen Dachgauben bleiben erhalten. Der Forstweg 30 soll als Vereinshaus auch weiterhin sozialen Projekten dienen. 4. Nach langer, sehr langer Zeit hat die Gemeinde nun die ersten beiden öffentlichen Elektro-Ladesäulen am Rathaus (Schillerstraße 1) und an der Rathausnebenstelle (Schillerstraße 57/58) in Betrieb genommen. Da der Verkauf von Strom durch die Gemeinde selbst erhebliche finanztechnische Probleme verursacht hätte (Zeuthen hat kein eigenständiges wirtschaftliches Unternehmen), wurde durch die Verwaltung eine kostenfreie Abgabe vorgeschlagen. Zwecks fehlender Alternativen haben die Gemeidevertreter dies auch „durchgewinkt“. Erst im Nachgang wurde deutlich, dass dies nicht der richige Wege sein kann – auch wenn man weitere Anbieter dazu ermutigen möchte weitere Säulen in Zeuthen zu errichten (ich übe mich hier auch in Selbstkritik!). Kurzfristig hat jetzt die Verwaltung doch noch eine Lösung gefunden, wie die Säulen entgeltlich betrieben werden können. Damit steigt auch die Hoffnung, dass bald weitere Ladesäulen entstehen: Zeuthen hat im März eine Förderzusage für vier weitere Ladesäulen erhalten. Man steht jetzt jedoch vor der Herausforderung, diese bis Ende 2022 errichten zu lassen. 5. Im Zusammenhang mit dem geplanten Bau zwei weiterer Mehrfamilienhäuser in der Heinrich-Heine-Straße soll es zu einem Infrastruktur-Ausgleich an die Gemeinde kommen. Neben drei kleineren Maßnahmen im direkten Umfeld wurde nun auf Vorschlag der Verwaltung auch die Errichtung einer Steganlage am Chinesischen Garten vorgeschlagen, um den Besuchern noch mehr „Wassererlebnis“ zu bieten. Dazu sollte man Wissen: Bereits bei seinem Bau 2009 sollte der Garten charakteristische Steganlage in Halbkreisform bekommen. Diese wurde jedoch aus Kostengründen weggelassen. Die damals vom Landschaftsarchitekturbüro Levin-Monsigny (Berlin) vorgeschlagene Variante hat durchaus Charme. Innerhalb des Halbkreises könnte auch eine geschützte Schilfzone etabliert werden. Leider gibt es solche für die Wasserklärung und als Lebensraum wichtige Vegetation am Westufer des Zeuthener Sees kaum noch! Wir haben eine Schilfschutzzone zumindest im Ortsentwicklungsausschuss am 10.5. angeregt. Die Zickzackbrücke war geplant, wurde aber bislang nicht realisiert. Sie könnte zum Erhalt von Schilf am Ufer beitragen. Auf die „Blütenboote“ kann man dagegen verzichten. (Quelle: Schrift zur Eröffnung des Chin. Gartens/Levin-Monsigny LA, Berlin)