Butze: Ehrenamt wertschätzen – attraktiven Begegnungsort erhalten

Der Kulturklub Schulzendorf betreibt seit 2005 die Begegnungsstätte Butze in der August-Bebel-Straße. Vom Puppentheater für die Kleinsten, über Parties und Tanz für deren Eltern, Ausstellungen und Lesungen für Alle und regelmäßige Veranstaltungen für die Senior*innen in Schulzendorf: Als Ort für das Miteinander und den Austausch untereinander ist die Butze dank des Engagement der Mitglieder des Kulturklubs Schulzendorf eine feste Größe geworden.

Das Gebäude der Butze gehört der Gemeinde, die es dem Kulturklub zur Nutzung überlassen hat. Dieser Überlassungsvertrag läuft noch bis Ende 2025. Das mag vielleicht lang klingen, ist es aber nicht für einen Verein, der mittel- und langfristige Planungsperspektiven braucht. Darum ist die Frage, wie weiter mit der Butze vorgegangen werden soll, schon jetzt auf der Agenda der Gemeindevertretung und ihrer Ausschüsse. – Und das sogar gleich zwei Mal!

Kann der Kulturklub sein starkes Engagement weiterführen?

Butze, zum ersten: Die Gemeindeverwaltung möchte, dass ein gemeinnütziger Verein die Begegnungsstätte betreibt, und verspricht sich davon eine größere Akzeptanz des Vereins bei den Bürger*innen. Um das zu erreichen, hat die Verwaltung eine Vorlage eingebracht, nach welcher eine Ausschreibung für das Betreiben der Butze für die Jahre 2026 bis 2035 erfolgen soll.

Der geeignetste sich bewerbende Verein soll den Zuschlag erhalten. Die Frage, wie die Bewerbungen bewertet werden, ist noch Teil der Diskussion. Der Kulturklub Schulzendorf kann und sollte sich dieser Ausschreibung stellen, und wir werden ihm dabei die Daumen drücken.

Diese Ausschreibungsvorlage der Gemeindeverwaltung ist auf dem Weg durch die Instanzen, ist aber nicht die einzige, die sich mit der Butze befasst.

Butze, zum zweiten: Die zum ersten Mal in der Gemeindevertretung agierenden Vertreter*innen von „Gemeinsam für Schulzendorf“ (GfS) möchten, dass die Gemeinde die Verwaltung und Bewirtschaftung der Butze übernimmt. Dass dafür auch Personal im Rathaus benötigt würde, wird in dieser Vorlage, die zwar auf der Tagesordnung der Sondersitzung am 19. September stand, aber wegen Zeitmangels nicht mehr behandelt wurde, ignoriert. In dem GfS-Vorschlag heißt es, man verfolge mit dem Vorschlag das Ziel der Transparenz und sei gegen eine zu starke Position eines Einzelakteurs. Man wünsche sich, dass der Zugriff auf die Butze zukünftig so laufe wie bei der Buchung von Zeiten in der Schulzendorfer Mehrzweckhalle.

Nur: Eine Begegnungsstätte ist keine Sporthalle! Eine Begegnungsstätte gedeiht nur dann, wenn sich Schulzendorfer*innen einbringen, weil sie für ihren Ort etwas Positives bewirken möchten. Sie bringen sich in Strukturen ein, die stabil sind, denn nur so ist das Engagement auch über längere Zeit sichtbar und für die Engagierten überhaupt erst sinnvoll. Der Kulturklub Schulzendorf hat diese Aufgabe nun fast 20 Jahre erfolgreich gemeistert. Seine Mitglieder haben unzählige Arbeitsstunden und auch Gelder investiert, um die Butze zu dem attraktiven Ort der Begegnung zu machen, der sie jetzt ist. Mehrere Veranstaltungen laufen parallel, eine Ausstellung kann gezeigt werden und gleichzeitig andere Begegnung geschaffen werden. Die Möglichkeit, die Butze parallel zu nutzen, geht nur mit einem Verein. Die Butze von einem Verein betreiben zu lassen, hat sich also bewährt.

Der GfS-Vorschlag hat die Vorteile des ehrenamtlichen Engagements für unsere Begegnungsstätte nicht im Blick. Wir schon, weshalb wir uns dafür aussprechen, die Butze in der Hand eines gemeinnützigen, nach Möglichkeit ortsansässigen, Vereins zu lassen. Natürlich nach einem transparenten Verfahren.