Ist die Zeit für einen Zusammenschluss gekommen?

In den vergangenen Wochen offenbarte sich in Zeuthen und seinen
Nachbargemeinden eine angespannte Kita-Situation. In diesem Zusammenhang wurde
auch der Vorschlag geäußert, bei der Bewältigung des Problems auf eine
verstärkte interkommunale Zusammenarbeit zu setzen (Schulzendorf,  Zeuthen, Eichwalde, Wildau).

Aus Sicht der Fraktion GRÜNE/FDP ist dieser Ansatz jedoch
zur kurz gegriffen. In den vergangenen drei Jahren zeigte sich in den Kommunen
Eichwalde, Schulzendorf und Zeuthen eine zunehmende Unzufriedenheit der Bürger, die vor
allem am falschen oder unzureichenden Handeln der Bürgermeister ausgemacht
wird. In allen drei Kommunen waren Ende 2009 neue Bürgermeister gewählt worden,
die mit mehr politischer Transparenz und hohem persönlichen Engagement geworben
hatten.

Es ist jedoch zu einfach, Fehlentwicklungen nur an den Bürgermeistern auszumachen,
da

          die Erwartungen an Information und Mitbestimmung
der Bürger in den vergangenen Jahren erheblich gestiegen sind. Bisher haben
sich die Kommunen darauf nicht eingestellt bzw. Wege gefunden, wie dies
garantiert werden kann. Hier galt bis 2009 die Devise: Das haben wir schon
immer so gemacht – es gab schon immer Nörgler.
          sich viele Aufgaben nicht mehr bzw. nur noch mit
viel zu hohem Aufwand in solch kleinen Verwaltungsstrukturen bewältigen lassen.
Dies betrifft Verkehrsprobleme wie die Planung von Kinderbetreuungs- und Bildungseinrichtungen
gleichermaßen. Obwohl Zeuthen, Eichwalde und Schulzendorf alle vor dem gleichen
Problem der unbefestigten Straße stand, musste jede Kommune für sich ein
Konzept entwerfen, wie damit umgegangen wird. Dies bindet viel zu viel
Personalkapazität und muss letztendlich durch den Steuerzahler bezahlt werden.
          es zunehmend Personal- bzw. Nachwuchsprobleme in
den Verwaltungen gibt. Dies ließe sich nur durch eine effizientere,
spezialisierte Verwaltung lösen, in der Verantwortung tragende Mitarbeiter
besser bezahlt werden als bisher.
          durch den Flughafen bzw. den zu erwartenden
Fluglärm zusätzliche Probleme für die Gemeinden entstehen, die viel Zeit und
Arbeitskraft in den Gemeinden binden, speziell bei den Bürgermeistern.
         
die Gemeinden für heutige Zeiten viel zu aufwendige
technische Infrastruktur vorhalten. Anstelle von vier Löschzügen würden auf dem
Gebiet der Gemeinden Eichwalde, Zeuthen und Schulzendorf zwei vollkommen
ausreichen.
–    die drei Gemeinden in den nächsten Jahren mit erheblichen Finanzproblemen (aufgrund nachlassender Zuweisungen) rechnen müssen. Diese werden sich nur strukturell lösen lassen
Angesichts der ohnehin anstehenden Kreisgebietsreform (siehe hier), die sich aufgrund der Sparbemühungen des Landes Brandenburg nicht
verhindern lassen wird, ist es auch an der Zeit eine Fusion von Zeuthen, Eichwalde
und Schulzendorf anzustreben.
Alle drei Gemeinden haben ähnliche Ausgangsbedingungen und
Probleme:
         
Wohnorte, in denen eine hohe Lebensqualität und gute
Anbindung an die Arbeitsorte (Berlin, BBI, Wildau/KW) wichtig ist
         
Es wird erwartet, das ausreichend und
niveauvolle Betreuungs- und Bildungseinrichtungen für den Nachwuchs vorhanden sind
         
Allgemeine Alterung der Bevölkerung, die auch in
den drei Gemeinden entsprechende Anpassungen und Angebote erfordert
         
Hauptprobleme in den Kommunen: Lärm, bezahlbarer
Wohnraum (, Verkehr)

Angesichts vereinfachter Kommunikationsmöglichkeiten
(Internet) sollte auch das in der Vergangenheit immer angeführte Argument einer
ortsnahen Verwaltung in einer gemeinsamen Großkommune kein wirkliches Problem
darstellen. Mal ehrlich: Wie häufig waren Sie im letzten Jahr im Rathaus?