Erfahrungsaustausch mit der Regionalen Verkehrsgesellschaft (RVS)

Am 7.März war Lutz Strohschein von der RVS beim Stammtisch der Grünen aus Zeuthen, Eichwalde und Schulzendorf zu Gast, um über die Situation des Busverkehrs in den drei Gemeinden und der umliegenden Region zu informieren bzw. Wünsche auszutauschen. Dabei kamen folgende Punkte zur Sprache:

  • Im April starten die mehr als einjährigen Bauarbeiten am Fußgängertunnel in Zeuthen. Bislang gibt es aber noch keine Abstimmung mit der Gemeinde Zeuthen, ob in dieser Zeit auch die Haltestelle in die Nähe der Forstweg-Schranke verlegt werden kann, wo der einzige Zugang zum Bahnsteig bestehen wird. Kommt es zu keiner Verlegung des Bushaltestelle, müssen die Busnutzer beim Übergang zu S-Bahn einen sehr weiter Weg zu Fuß zurücklegen

    DIE GRÜNEN SAGEN ZU; SICH UM EIN VERMITTLUNG UND LÖSUNG DES PROBLEMS ZU KÜMMERN.

  • Ebenfalls noch keine zufriedenstellende Lösung gibt es bei der langfristigen Haltestellenplanung am S-Bahnhof. Der RVS bevorzugt möglichst kurze Wege für die Fahrgäste. Nachdem die sehr günstig gelegene Haltestelle auf der Westseite nicht mehr angefahren werden dar, müssen die Fahrgäste heute schon recht weit laufen (anders als etwa in Eichwalde, Wildau und Königs Wusterhausen). Mit der Neugestaltung der Einmündung Alte Poststraße/Schulstraße in die Goethestraße und die geplante Verlegung der Buslinie in die Schulstraße/Heinrich-Heine-Straße besteht der nachvollziehbare Wunsch der RVS, Haltestellen in der Alten Poststraße einzuplanen. Die Gemeindeverwaltung Zeuthen schlägt aus Schmöckwitz kommend dagegen eine Haltestelle im Bereich der Schulstraße vor – und somit noch weiter als heute vom S-Bahnhof entfernt. Dies ist aus Sicht der RVS nicht kundenfreundlich und wird daher abgelehnt.
    DIE GRÜNEN SAGEN ZU; SICH UM EIN VERMITTLUNG UND LÖSUNG DES PROBLEMS ZU KÜMMERN.
  • Herr Strohschein bittet weiterhin bei zukünftigen Planungen, die RVS frühzeitig einzubeziehen, etwa bei der Erschließung des Zeuthener Winkels. Eine Anbindung mit Busverkehr ist derzeit nicht möglich, weil keine durchgehend für Busse befahrbare Straße von Zeuthen nach Eichwalde/Schulzendorf durch den Zeuthener Winkel besteht.
  • Der RVS würde auch nach wie vor gerne mehr Menschen in Zeuthen mit Haltestellen entlang der Forstallee erschließen, allerdings kann der Abschnitt Waldpromenade bis Seebad/Schulzendorfer Straße wegen der nicht ausreichenden Straßenbreite und des Allee-Baumbestandes nicht befahren werden. Auch die Alternativführung über die Weichselstraße, die vom RVS als gute Lösung empfunden wurde, ist durch den schlechten Straßenzustand der Weichselstraße auf wenige Fahrten am Tag limitiert.
  • Auch der Vorschlag eines Zeuthener Unternehmers, der Bauteile und Messeinrichtungen für Oberleitungen für Eisen- und Straßenbahnen produziert, einen Oberleitungsbus zwischen dem Terminal Schönefeld und dem BER-Terminal einzurichten, wurde angesprochen. Grundsätzlich seinen Busse mit Akkus, die Teilstrecken unter Oberleitung fahren (außerhalb dichtbesiedelter Gebiete) oft besser als reine Akkubusse, weil sie regelmäßiger geladen werden können und damit längere Zwangs-Ladepausen vermieden und Akkugrößen verringert werden, doch sei die Strecke zwischen den Terminals vermutlich nicht die beste Erprobungsstrecke für einer derartige Technologie. Derzeit sei nämlich geplant, dass mit der Eröffnung des BERs die BVG eine hochfrequentierte Express-Buslinie zwischen dem U-Bahnhof Rudow, dem alten SXF-Terminal und dem neuen BER-Terminal einrichtet. Die RVS wird nach heutigem Planungsstand zwischen den Terminals selbst kein Verkehr anbieten. Die BVG selbst setzt derzeit auf Elektrobusse ohne Oberleitung. Diese sind wiederum für die RVS derzeit keine Alternative.
  • Grundsätzlich ist mit der BER-Eröffnung eine bessere Anbindung der Gemeinden Eichwalde, Schulzendorf, Zeuthen, Wildau, Königs Wusterhausen und Mittenwalde geplant an den Flughafen und – fast noch wichtiger – den Regionalbahnhof unter dem Terminal geplant (wie es auch schon 2011/12 angedacht war). Statt hoher Taktdichten einer einzelnen Buslinie wird es aber wohl eher auf bestimmten Abschnitten zu einer hohen Frequentierungen durch Überlagerung von mehreren Buslinien kommen (wie heute schon in der Hoherlehmer und Schulzendorfer Straße in Zeuthen und der Miersdorfer Straße in Schulzendorf. Teilweise ist die Frequentierung so hoch (Miersdorfer Straße in Schulzendorf) so hoch, dass man über eine Teilverlegung der Buslinien in die parallel verlaufende Freiligrathstraße gemeinsam mit der Gemeinde Schulzendorf nachdenken möchte. Dies setzt aber einen entsprechenden Ausbau der Freiligrathstraße voraus.
  • Zusätzliche Buslinien sind grundsätzlich immer möglich, wenn von den Gemeinden ein entsprechender Bedarf nachgewiesen wird und dies auch im Beteiligungsverfahren des kreislichen Nahverkehrsplans mitgeteilt wird. Bisher haben sich aber Zeuthen, Eichwalde und Schulzendorf nicht besonders stark artikuliert – anders als anderen Gemeinden, deren Wünsche oftmals Rechnung getragen wurde. 
  • Eine kreisverbindende Zeuthen-Kiekebusch-Rotberg-Groß Kienitz-Dahlewitz ist derzeit kaum zu realisieren, weil bislang kein entsprechender Bedarf artikuliert wurde und die beiden Busgesellschaften RVS und VTF unterschiedliche Fahrplankonzepte besitzen, die nur schwer aufeinander abzustimmen sind. Immerhin versucht man jetzt, die Busverbindung Königs Wusterhausen-Mittenwalde-Zossen deutlich zu verbessern (bisher nur ein paar Fahrten pro Tag). Eventuell wird sich im Nordkreis die Zusammenarbeit verbessern, wenn der BER eröffnet wird.
  • Die Erhöhung der Taktdichte der Buslinie 733 (Königs Wusterhausen-Niederlehme-Wernsdorf-Schmöckwitz-Zeuthen-Waltersdorf-BER) von stündlich auf alle 20 Minuten im Berufsverkehr wurde angesprochen. Herr Strohschein berichtet, dass es mit Buslinien im 20-Minuten-Takt in Königs Wusterhausen und Wildau gute Erfahrungen gibt. Ob auf der Linie 733 ausreichend Fahrgastpotential besteht, müsste geprüft werden.