Fremdenfeindliche Gesänge – Alarmsignal für alle Demokrat*innen

Die volksverhetzende Gesänge bei einer Feier in Zeuthen am vergangenen Wochenende (26. / 27. Oktober 2024) sind alarmierend. Es ist schockierend, dass nun auch hier menschenfeindliche und volksverhetzende Parolen zu der Melodie eines Partyhits verbreitet werden. Es ist jedoch im gleichen Maße erschütternd, dass es gerade in der Anonymität des Internets viele Kommentare gibt, die diesen Vorfall verharmlosen oder die Frage stellen, ob es denn keine anderen Probleme gebe. 

Ja, es gibt viele andere Probleme in vielen Bereichen, in den Leben von fast allen. Aber ein besonders Großes ist es, wenn Fremdenfeindlichkeit kleingeredet wird. Es ist kein jugendlicher Überschwang, kein Kavaliersdelikt und keine Bagatelle, wenn jemand „Deutschland den Deutschen – Ausländer raus“, skandiert. Fremdenfeindlichkeit schürt Hass, Gewalt und Rechtsextremismus. Sie beschränkt Menschen um uns herum darauf, dass sie nicht deutsch sind, und beraubt sie so ihrer Individualität. Und sie greift im besonderen Maße auch ihre Würde an – sie ist damit ein Angriff auf die Grundfesten unserer Gesellschaft. 

Wir lehnen jede Form von Rechtsextremismus, Fremdenfeindlichkeit, Hass und Gewalt ab und treten unermüdlich dafür ein, dass Demokratie, Toleranz, Vielfalt und damit auch die Menschlichkeit in unserer Gesellschaft einen festen Platz behalten. Wir rufen alle auf, sich klar gegen Fremdenfeindlichkeit zu stellen – nicht nur angesichts des Vorfalls am Wochenende. Und wir rufen alle auf, sich für unsere demokratische und bunte Gesellschaft einzusetzen. Dazu laden demokratische Parteien, Vereine oder aber auch überparteiliche Bündnisse für Demokratie ein, wie es sie in Eichwalde und Schulzendorf bereits gibt. Demokratie lebt vom Mitmachen. Sie ist nicht einfach nur da, sie muss gelebt werden. Es ist Aufgabe von uns allen, die Demokratie in unsere Land zu fördern und zu schützen – gerade jetzt. 

Gunnar Christiansen, Sprecher